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Was den Preis des Bitcoins tatsächlich beeinflusst


Im April 2024 wird die Bitcoin-Herstellung zum vierten Mal in der Geschichte verlangsamt. Wird das wieder zu einem Preisanstieg führen? Oder handelt es sich um ein Scheinmuster?

In der vorigen Woche erhielten Anleger einen Vorgeschmack darauf, was passieren könnte, wenn die US-Börsenaufsicht SEC tatsächlich den ersten Bitcoin-ETF (Fonds) zulässt und damit neuen Anlegergruppen eine Investition in Bitcoin ermöglicht: Das Webportal Cointelegraph meldete irrtümlich, dass die SEC den Bitcoin-ETF von Blackrock schon genehmigt habe. Binnen Minuten schoss der Bitcoin-Preis von 28.000 auf 30.000 Dollar hoch, um sofort wieder einzubrechen, als sich die Nachricht als Falschmeldung herausstellte.

Derzeit liegen der SEC mehrere ETF-Pläne von Vermögensverwaltern zur Prüfung vor, bisher wollte die Behörde kein solches Produkt genehmigen. Doch mehren sich die Anzeichen, dass sie ihren Widerstand bald aufgeben dürfte. Kürzlich hat ein Gericht entschieden, dass die SEC ein einschlägiges Produkt von Grayscale zu Unrecht abgelehnt hat. Das bedeutet noch nicht, dass sie es genehmigen muss, sie muss sich aber bessere Argumente einfallen lassen. Viele Marktteilnehmer erwarten, dass eine Zulassung nur noch eine Frage der Zeit ist und dass das dem Bitcoin-Preis enorm guttun würde.

Bitcoin ist heuer gestiegen

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Doch noch ist nicht sicher, dass es bald Bitcoin-ETFs gibt, und zum Teil dürfte der Effekt bereits eingepreist sein. Immerhin ist der Bitcoin-Preis seit Jahresbeginn um 70 Prozent und seit dem Vorjahrestief um mehr als 80 Prozent gestiegen. Ist die Bitcoin-Community nicht voreilig, wenn sie mit einem Höhenflug im Jahr 2024 rechnet? Der bisherige Kursverlauf scheint einem Vierjahresmuster zu folgen. Demnach sollte nächstes Jahr der alte Rekord überboten und übernächstes Jahr ein neuer Höchststand erreicht werden, bevor es wieder nach unten geht.

Doch ist Bitcoin noch ziemlich jung, so viele Vierjahreszyklen hat es in seiner noch nicht einmal 15-jährigen Geschichte nicht erlebt. Der erste Zyklus war zudem kürzer: 2011 hatte der Bitcoin-Preis knapp 30 Dollar erreicht. Dann erfolgte der erste tiefe Crash, die junge Kryptowährung rasselte auf 2,06 Dollar nach unten. Und nun setzt das Muster ein. In den Jahren 2012, 2016 und 2020 gab es ein Halving, durch das die Bitcoin-Herstellung verknappt wurde: Die Belohnung, die man für das Erstellen eines Blocks erhält, fiel von 50 neuen Bitcoin auf 25, dann auf 12,5 und zuletzt auf 6,25. In den auf das Halving folgenden Jahren gab es neue Rekordhochs: 2013 erklomm Bitcoin die Marke von 1100 Dollar, 2017 waren es 19.500 Dollar und 2021 schließlich 68.000 Dollar. In den jeweiligen Folgejahren kam ein Katzenjammer, Bitcoin fiel um 70 bis 90 Prozent, bevor es wieder nach oben ging. Zuletzt kostete eine Einheit 28.500 Dollar.

Halving im April 2024

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Das nächste Halving steht im April 2024 an, das würde bedeuten, dass der Preis im nächsten Jahr deutlich ansteigt und im Jahr darauf ein neues Rekordhoch einstellt. Doch das Muster hat sich noch nicht so oft wiederholt, dass man mit Sicherheit sagen könnte, dass es nicht zufällig ist.

Bitcoin dürfte auch von der lockeren Geldpolitik der Notenbanken nach der Finanzkrise profitiert haben. So zeigte Bitcoin-Podcaster Loddi (Sound Money) auf der Plattform X auf, dass Bitcoin eine hohe Korrelation zur weltweiten Geldmenge aufweise: Immer, wenn diese stark gestiegen sei, etwa infolge der Covid-Angst, sei der Bitcoin-Preis in die Höhe geschnellt. Sein Fazit: Bitcoin sei ein guter Hedge gegen die expansive Geldpolitik der Notenbanken. Halving, Lightning und die Verbreitung von Bitcoin hätten geringere Auswirkungen als vermutet.

Bleibt Geldpolitik straff?

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Seit dem Vorjahr haben die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank die Zügel gestrafft, die Zinsen massiv erhöht und die Geldmenge leicht reduziert. Wie lang diese Trendwende andauert und ob es nicht bald wieder eine Lockerung geben wird, weiß keiner. Wie sich Bitcoin in einem Hochzinsumfeld verhält, weiß man ebenfalls nicht, dafür gibt es noch keine Erfahrungswerte. Sollten die Notenbanken die Inflation tatsächlich in den Griff bekommen und mit dem exzessiven Gelddrucken aufhören, könnte ein (wenn auch nicht das einzige) Argument für Bitcoin wegfallen oder zumindest abgeschwächt werden.

Für ein weiteres Ansteigen des Bitcoin-Preises spricht die zunehmende Verbreitung. Immerhin gibt es nur 21 Millionen Bitcoin. Wenn jeder Dollar-Millionär – von denen es weltweit je nach Schätzung zwischen 40 Millionen und 80 Millionen geben soll – eine ganze Bitcoin-Einheit haben wollte, würde sich das nicht ausgehen. Wenn zudem die Bitcoin-ETFs auf den Markt kommen, könnte das die Ansicht jener, die meinen, dass Bitcoin ein normaler Portfolio-Bestandteil wie Aktien, Anleihen und Gold ist, bestätigen.

Bitcoin breitet sich aus

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Momentan spricht auch für Bitcoin, dass weit und breit kein Hype in Sicht ist. Die von der Fondsgesellschaft Incrementum errechnete Bitcoin-Gold-Market-Cap-Ratio lag zuletzt bei gut vier Prozent. Das bedeutet, dass der Gesamtwert von Bitcoin (zuletzt 555 Mrd. Dollar) vier Prozent des Gesamtwerts von Gold ausmacht. Im Jahr 2021 hatte sich dieser Wert zweimal der Zehn-Prozent-Marke genähert. Aus dem Bitcoin-Kompass von Incrementum geht auch hervor, dass die Zahl der Bitcoin-Adressen, die mehr als 0,01 Bitcoin, mehr als 0,1 Bitcoin bzw. mehr als ein Bitcoin enthalten, jeweils auf einem Höchststand ist, was zeigt, dass die Verbreitung von Bitcoin wächst. Auch die Kapazität des Lightning-Netzwerks, auf dem man an der Blockchain vorbei kleine und schnelle Zahlungen mit Bitcoin tätigen kann, ist in den vergangenen zwei Jahren enorm gewachsen, auch wenn sie seit dem Sommer einen kleinen Knick erfahren hat.

Hingegen nimmt das Volumen der Bitcoin, die bei Börsen liegen, stetig ab, was bedeutet, dass immer mehr Menschen dem Ratschlag „Not your Key, not your Coin“ folgen. Bitcoin breitet sich aus – auch das sollte sich irgendwann im Preis niederschlagen. Nun bleibt die Frage, welcher dieser Effekte am stärksten ist. Das werden die nächsten Monate zeigen.

Auf einen Blick

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Der Kursverlauf von Bitcoin unterlag zuletzt einem Vierjahreszyklus, ausgelöst durch die etwa alle vier Jahre stattfindende Verknappung der Bitcoin-Herstellung. Das nächste solche Halving erfolgt im April 2024. Viele hoffen auf eine Beschleunigung des Bullenmarkts. Sicher ist das jedoch nicht, zumal sich das Muster noch nicht oft wiederholt hat.

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Author: Whitney Martinez

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